Das Geständnis eines Bären
Ein Roman von Sun, Wei
Das Geständnis eines Bären erzählt eine Geschichte, die in zwei gegensätzlichen Welten derselben Zeit spielt. Auf der einen Seite steht Shanghai – eine internationale Metropole im Osten Chinas, erfüllt vom hektischen Treiben des modernen Lebens. Auf der anderen Seite liegt Shucun – ein abgeschiedenes Dorf am Rande der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas, dessen Bewohner hauptsächlich von Landwirtschaft und Jagd leben.
Chinas rasantes Wirtschaftswachstum der letzten drei Jahrzehnte hat eine tiefe Kluft zwischen den Küstenmetropolen und den ländlichen Regionen im Landesinneren geschaffen – eine Schattenseite der heutigen chinesischen Entwicklung.
Der Held des Romans ist Liu Kai, ein Angestellter in einem globalen Fortune-500-Unternehmen in Shanghai. Als schüchterner, unscheinbarer Büroangestellter mit Brille, der die meiste Zeit wie ein Bonsai in seiner Kabine verbrachte, war er ein Mensch, der sein Gewicht kontrollieren wollte, aber stets scheiterte. Er fügte sich pflichtbewusst jedem Befehl, auch gegen seinen Willen. Seit er in einen Bürokrieg geraten war, hatte er eine Niederlage nach der anderen einstecken müssen, ohne je zu begreifen, wie das Spiel funktionierte.
Nach langer Arbeitslosigkeit aufgrund der Wirtschaftskrise fand Liu Kai schließlich eine neue Stelle. Um die Person, die er liebte, zu schützen, ertrug er Demütigungen und ließ sich auf eine PR-Aktion ein – ohne zu ahnen, dass dies das Schicksal aller Mitarbeiter des Unternehmens besiegeln würde. Er wurde beauftragt, gespendete Satellitentelefone in ein Dorf zu bringen, dessen Bewohner ein friedliches Leben führten und die dortigen wilden Bären verehrten. Doch an dem Tag, an dem er ankam, überfuhr sein Auto einen Cow Bear – von den Einheimischen als „Gott aller Bären“ verehrt. Daraufhin wurde er von den Dorfbewohnern festgenommen und eingesperrt. Beinahe hätten sie ihn als Opfergabe für ihren Bären getötet.
In diesem Königreich, in dem der Bär verehrt wurde, lebten die Menschen in Frieden und Zufriedenheit. Sie existierten im Einklang mit ihren Bärenfreunden und begegneten einander mit Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Nach und nach wurde Liu Kai von den gutherzigen Dorfbewohnern akzeptiert. Währenddessen eskalierte der Konflikt im Shanghaier Büro zu einem erbitterten Kampf, in dem jeder, der seinen Gegner nicht ausschalten konnte, selbst gnadenlos zerstört wurde.
Als Liu Kai nach Shanghai zurückkehrte, wusste er nicht, dass sein plötzliches Verschwinden das Kräftegleichgewicht im Bürokrieg verändert hatte. Mit der Unterstützung der Dorfbewohner von Shucun besiegte er seine Gegner und verblüffte alle. Auch in der Liebe konnte er endlich eine heldenhafte Rolle spielen. Doch langsam begann er zu zweifeln: War er nur ein „Dorfbär“, der in einer Welt der Menschen kämpfte? Gleichzeitig führten seine Handlungen ungewollt dazu, dass sich das Schicksal Shucuns veränderte – und schließlich eine schreckliche Katastrophe ihren Lauf nahm.
Dieser realistische Roman ist in schwarzem Humor und mit großer Fantasie geschrieben.