Wie einsam kann der Mensch sein?
Eine Novellensammlung von Sun, Wei
Diese Anthologie vereint fünf meisterhafte Erzählungen Sun Weis:
• Der Adlerhüter
• Halbwolf
• Expedition zum Blauen See
• Wie einsam kann der Mensch sein?
• ...ich betrat den norwegischen Wald
Allesamt in der Ich-Perspektive erzählt, entfalten diese unterschiedlichen Erzählerstimmen ein vielstimmiges Porträt moderner Einsamkeit – jenes existenzielle Gefühl, das unsere Zeit prägt.
Erzählkreis I: Der gefangene Stadtmensch
Die ersten beiden Novellen werden von Kavin Liu getragen, einem Shanghaier Mittvierziger. Sein Leben spiegelt das Dilemma des modernen Büromenschen:
Zerrissen zwischen Sehnsucht nach innerer Freiheit
Und der Realität des urbanen Hamsterrads
Menschen wie Liu ertragen weder die Oberflächlichkeit ihres Alltags, noch die ungefilterte Intensität wahrer Freiheit. Als er schließlich sein Traumland findet, muss er es unweigerlich "modernisieren" – bis es zum Spiegelbild Shanghais wird. Eine tragische Selbstsabotage.
Erzählkreis II: Die nomadische Dichterin
Die letzten drei Geschichten folgen einer chinesischen Schriftstellerin in europäischen Autorenresidenzen. Diese Programme:
✔ Positiv: Schaffen kreative Oasen fern der Welt
✖ Negativ: Zwingen introvertierte Seelen zur ungewollten Nähe
Was oberflächlich als inspirierender Künstlertausch erscheint, entpuppt sich als Bühne für existenzielle Einsamkeit – jene unheilbare Begleiterin sensibler Geister.
Sun Weis unverwechselbarer Stil
Meisterhaft balanciert die Autorin zwischen:
✓ Lebendiger, zeitgenössischer Erzählsprache (mit humorvollen Alltagsbeobachtungen)
✓ Und tief lyrischen Reflexionen
Dieser Kontrast schafft eine einzigartige Spannung – der Leser lacht, um im nächsten Moment von melancholischer Wucht getroffen zu werden. Eine literarische Achterbahnfahrt zwischen Leichtigkeit und existenzieller Tiefe.