Die Erde-Trilogie: Wohin die Blumen blühen
Spiegel der Seele
Chronik einer Ära
Die Erde-Trilogie
Bis an die Ränder der Welt, bis in die tiefsten Falten des Herzens.
Als Kind des schillernden Shanghai war ich stets auf der Suche nach meiner Heimat – nicht zwischen gläsernen Türmen und grellen Neonlichtern, sondern in den verborgenen Kammern meiner Seele und den vergessenen Winkeln dieser Erde. Dort, wo die Einsamen ihr Heiligtum finden und das Flüstern des eigenen Daseins vernehmen können.
Noch immer singen die alten Götter in fernen Landen ihr Lied von Leben und Tod. Sie sind das Licht zwischen den Zeiten, der aufsteigende Gesang der Morgenröte, eine Träne im Wind, ein Hauch von Ungewissheit. Sie sind die schweigenden Berge, der unendliche Himmel, die glühende Sonne über tibetischen Hochweiden, die Adern der Erde und die unschuldige Stille eines Kindes.
Wohin die Blumen blühen
Ein Roman von Sun, Wei
Im fahlen Schein der Scheinwerfer glitten wir dahin wie ein Schiff auf endloser See – langsam, mühsam, doch seltsam getragen – als führte uns eine unsichtbare Hand durch das grenzenlose Unbekannte.
In dieser schwarzen Weite dachte ich wieder an dich, und Erinnerungen erblühten wie Wildblumen auf endlosem Feld.
Wohin die Blumen blühen ist ein autobiografischer Reiseroman, der die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Pekinger Dokumentarfotografen und einer Shanghaier Schriftstellerin erzählt.
Der Fotograf, von unheilbarer Krankheit gezeichnet, beschließt, seine Behandlung abzubrechen. Stattdessen will er sein gesamtes Erspartes in eine lang erträumte Dokumentation über die Grenzregionen Yunnans und Tibets investieren. Die Schriftstellerin versucht vergeblich, ihn umzustimmen. Bei einem Abschiedsessen in Peking – wohin sie über Nacht 1.643 Kilometer gereist war – verabreden sie ein Ritual: Wie die beiden Enden eines Seils sollen sie die Seele des anderen bewahren, wenn einer auf Reisen geht.
Dann verschwindet er. Wie Regentropfen an einem heißen Sommertag.
Monate vergehen. Selbst die eisigsten Wintertage, in denen Bergpässe unpassierbar werden, ziehen vorüber. Doch sie hält an ihrem Glauben fest – dass er irgendwo da draußen noch existiert. Seiner Spur folgend begibt sie sich in die Tiefe unberührter Bergwelten, an die Rände vergessener Wälder. Auf der Suche nach seinem Lächeln.
Diese Reise wird zu einer Erkundung der eigenen Generation – der in den 1970ern Geborenen, Chinas "letzte Idealisten". Zwischen konfuzianischer Prägung und kommerzialisierter Moderne, zwischen Anpassung und Sehnsucht, verkörpert diese Generation wie keine andere die Zerrissenheit des modernen China.
Sun Wei gelingt ein zutiefst berührendes Porträt von Träumen und Würde, Verlust und Beharrlichkeit. Ihre poetische Erzählweise hat Millionen chinesischer Leser zutiefst bewegt.
Stimmen zum Werk
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"Sun Wei ist groß, auffallend schlank, mit Augen, die vor Intensität brennen – eine, die sich ganz der Leidenschaft, der Arbeit und dem Leben hingibt. So erscheint sie mir.
Ich las ‚Die Rückkehr‘, ein Kapitel aus Wohin die Blumen blühen, zweimal. Es hat mich zutiefst berührt. Ihre Schilderung von Pekings Houhai-Viertel, der silbergrauen Yinding-Brücke, der trockenen Kälte mit Kohlengeruch – das ist das Peking, an das ich mich erinnere.
Ich bin von Natur aus eine Fragende. Was ich am meisten wissen möchte: Hat der bärtige Fotograf es je von Muli zurück nach Peking geschafft? Lebt ihre Geschichte weiter?"
— Chen Luyu, TV-Moderatorin
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"Sun Weis Roman lässt uns einander besser verstehen – und dringend bessere Menschen werden wollen."
— Michele Minelli, Autorin (Schweiz)
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"Seit Silent Spring thematisieren Schriftstellerinnen zunehmend ökologische Krisen und existenzielle Fragen. Sun Weis Trilogie führt uns poetisch an Erdrand und Seelengrund."
— Huang Lin, Feministische Literaturwissenschaftlerin