Die Erde-Trilogie: Tod des letzten arkadischen Dorfes

Den Erdball im Herzen tragen

Chronik einer Ära

Die Erde-Trilogie

An die Ränder der Welt, in die Tiefen des Herzens.

Als Kind, das im hektischen Shanghai aufwuchs, habe ich immer nach meiner Heimat gesucht – nicht zwischen Wolkenkratzern und Luxusmarken, sondern in den Abgründen meiner Seele und den entlegensten Winkeln der Welt. Ich glaube, sie ist ein geistiges Refugium für Einsame, wo wir das Flüstern unseres eigenen Atems hören können.

Die alten Götter, die in fernen Landen noch immer von Leben und Tod singen, existieren im unaufhörlichen Rad der Zeit. Sie sind ein Lichtstrahl, ein aufsteigender Hymnus, eine Träne, ein Moment der Verwirrung. Sie sind die weiten Berge und Himmel, die brennende Sonne und der strömende Regen, die miteinander verbundenen Gewässer der Erde und das stille Herz der Kindheit.

Tod des letzten arkadischen Dorfes

Ein Roman von Sun, Wei

Dieser Roman entspringt dem anthropologischen Interesse der Autorin. Sun Wei verbrachte mehrere Jahre in abgelegenen Regionen Chinas, um lokale Rituale, Bräuche, Religionen sowie Epen, Mythen und Legenden zu studieren.

Gelangweilt vom Großstadtleben bricht An Ning nach einer beschwerlichen Reise in ein legendäres Dorf am „Ende der Welt“ auf. Dort wird sie Zeugin einer Tragödie: Das letzte „Pfirsichblütenland“ Chinas wird in nur einem Winter ausgelöscht.

Unter den Einwohnern erkennt sie ein Mikrokosmos der Menschheit:

Den gescheiterten Altenkönig Jiang Long

Den liebeskranken Fuhrmann Ah-Man

Den „verrückten He“, der im Anzug Essensreste aufsammelt

Boss Jin, den heimlichen Gönner des Verrückten

Die unsterbliche Sechste Tante, deren Name selbst von Gott vergessen wurde

Die schöne Magd Du Juan, die über Nacht erwachsen wird

Den jungen Mönch Gaily, der Gedanken lesen kann

Den alten Priester Antony, der in einer Illusion des Paradieses lebt

Diese acht Figuren repräsentieren Macht, Handel, Arbeit, Wahnsinn, Kindheit und Spiritualität – ihre Legenden enthüllen menschliche Urbegierden.

Nicht die prophezeite Flut zerstörte das Idyll. Seit der Touristenerschließung fraß sich der Verfall langsam ins Dorf. Sun Weis dokumentarischer Roman zeigt exemplarisch das Sterben unzähliger chinesischer Dörfer im Zeitalter der Globalisierung.

Die Autorin findet Antworten auf die moderne „Unrast“ in archaischen Kulturen, wo Mensch, Seele und Natur noch im Einklang lebten – eine Weisheit, die uns heute fehlt.

Stimmen zum Werk

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„Sun Weis Werke sind kühn und immersiv. Ob urbane Verstrickungen, Arbeitswelten, ethnologische Poesie oder ökologische Philosophie – sie meistert alles mit eleganter Erzählkunst.“

— Wang Hongtu, Literaturprofessor & Kritiker

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„Beeindruckend und schockierend. Satz für Satz führt uns die Autorin in eine Realität, aus der es kein Entrinnen gibt.“

— Michele Minelli, Autorin (Schweiz)

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„Seit Silent Spring thematisieren Schriftstellerinnen zunehmend ökologische Krisen und existenzielle Fragen. Sun Weis Trilogie beweist die Vitalität chinesischer Frauenliteratur – sie führt uns poetisch an Erdrand und Seelengrund.“

— Huang Lin, Feministische Literaturwissenschaftlerin