Sun, Wei

Eine der originellsten und bedeutendsten Stimmen Chinas

Die ehemalige Journalistin, Dokumentarfilmerin und Geschäftsfrau Wei Sun ist heute eine mehrfach ausgezeichnete Autorin, deren Erzählungen authentisch das zeitgenössische Shanghai und China thematisieren. Sie ist in Shanghai geboren und aufgewachsen. Seit der Veröffentlichung ihrer ersten Märchensammlung Die Geschichtenwolke im Jahr 1992 hat sie 30 Bücher publiziert - Romane, Erzählungen und akademische Titel im Bereich der Kultur- und Mediensoziologie.

Ihre Kurzgeschichtensammlung Reich in China und der Roman Eine Karte der Zeit waren 2006 bzw. 2017 Bestseller in China.

Sie hat zahlreiche nationale Preise gewonnen. Für ihren Roman Mensch in der Flasche und ihre Novelle Nachtmenschen wurde sie 2013 und 2017 mit dem Erdos-Preis für chinesische Literatur ausgezeichnet. Für ihre Novelle Der Spiegel erhielt sie2018 den Exzellenz-Literaturpreis von Peking.

Ihre Romane Tempel der Unbeständigkeit und Eine Karte der Zeit werden derzeit für Fernsehserien und Filme adaptiert. Ihr Roman Gürtel aus Gold ist bereits als Fernsehserie umgesetzt worden, auch ihre Novelle Viel Glück wurde verfilmt.

Die Ludwig-Maximilians-Universität München und die Freie Universität Berlin arbeiten im Fach der Sinologie mit ihrem Werk. Zum Lehrmaterial gehören unter anderem der Roman Bekenntnis eines Bären, die Kurzgeschichtensammlung Reich in China, und die Kurzgeschichten Wer ist in wessen Zimmer, Meine Beerdigung und Bankraub.

Ihr Werk wurde in 6 Sprachen übersetzt. Die englische Version ihres Romans Bekenntnis eines Bären wurde in den USA veröffentlicht. Für die Novellen Ein Abschied , Zündung , Der zweite Sohn , Zauberin liegen Übersetzungen ins Englische, Portugiesische, Französische, Spanische und Bulgarische vor.

Seit 20 Jahren unterrichtet sie in den Fächern Literatur, Kulturwissenschaft und Kreatives Schreiben. Sie hat Vorlesungen und Vorträge an Universitäten, Institutionen und Seminaren in China, Irland, den USA, Dänemark, der Schweiz, Lettland, Italien und Deutschland gehalten und an zahlreichen internationalen Literaturprogrammen u.a. in Schottland, Schweden, Neuseeland, Ungarn und Rumänien teilgenommen.

Als Angehörige der Shanghaier Intellektuellen- und Mittelschicht hat Wei Sun umfangreiche Recherchen zu sozialen Fragen im zeitgenössischen China durchgeführt. In ihren Romanen, Novellen und Kurzgeschichten zeigt sie ein feines Gespür für die vielen psychologischen Probleme der chinesischen Stadtbewohner, anschaulich spiegeln ihre Werke die Einsamkeit, den Stolz und die Entfremdungsgefühle wider, die diese erleben. Die Intensität und Klarheit, mit der Wei Sun die Spannungen und Schrecken des zeitgenössischen Lebens in ihren Erzählungen offenbart, haben die Autorin zu einer stark wahrgenommenen, vielbeachteten literarischen Stimme gemacht.

Ihre Forschungen zum Wandel im zeitgenössischen China, zur traditionellen chinesischen Kunst und Philosophie, und zu den zeitgenössischen sozialen Ereignissen und kulturellen Phänomenen in China sind als akademische Publikationen und Beiträge erschienen. Unter anderem: Malaise unserer Generation: Eine Analyse der neuen kulturellen Phänomene der Massenmedien im zeitgenössischen China und Liebe unserer Generation: Eine Analyse der kulturellen und psychologischen Ursachen für neue Beziehungsformen in der modernen chinesischen Ehe.

Im November 2019 kam sie nach Deutschland. Seit 2021 promoviert sie im Fachbereich Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes.

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